Notfellchen



Hier finden Sie Tiere, deren Vermittlung entweder dringend
erforderlich und/oder nicht ganz einfach ist. Das liegt sicher
nicht an den Bedingungen, die sie bei uns erfahren, denn
hier in Deutschland sind sie alle in liebevollen Pflegefamilien,
die ausschliesslich ehrenamtlich arbeiten. Wir haben kein
Tierheim und liefern Tiere nicht in Tierheime ein. 

Die Vermittlung kann aus verschiedenen Gründen schwierig werden:

Ältere Tiere haben manchmal Behinderungen, sind krank und
bei einigen gibt es auch Verhaltensauffälligkeiten, die aus schlechter
Vorgeschichte resultieren, zum Beispiel Ängstlichkeit generell
allem Fremden gegenüber, Angst vor Alleinsein, bei Hunden
kommt auch Jagdtrieb vor, und, es gibt Tiere, die nicht so dem
allgemeinen Schönheitsideal entsprechen und deren Vermittlung
daher schwieriger ist.

Für diese Tiere suchen wir in erster Linie ein gutes Zuhause,
daneben aber auch Paten, die durch regelmässige finanzielle
Unterstützung einen Beitrag zum Unterhalt und zu den Tierarzt-
kosten sicherstellen. Immer wieder haben wir Tiere, die angefahren
wurden, gebrochene Beine haben und die in aufwendigen
Operationen wieder hergestellt werden. Nach einer gewissen
Zeit müssen Schrauben und Platten wieder entfernt werden,
da ist man bei einem kleineren Hund schon bei rund 1.600 Euro
und mehr ... Also, werden Sie Pate!

 

FIV und  FeLV – oder das Grauen hat einen Namen... Quatsch! ....


Wir können nicht verstehen, dass die Menschen diesen Katzen so
reserviert gegenüberstehen. Muss denn in unserer Gesellschaft
immer alles perfekt sein? Muss alles fluppen, problemlos sein und
am bestem mit keinem Aufwand verbunden? Mit Kosten schon gar
nicht? Wer einmal eine Katze hatte, die kein FIV (Felines Immun-
schwäche Virus) oder FeLV (Felines Leukose Virus) hatte und
trotzdem früh starb, wer einmal eine Katze hatte, die kein FIV
oder FelV hatte und niemand herausfand, was sie denn nun hatte,
bevor sie viel zu früh verstarb, wer einmal eine Katze hatte, die
kein FIV oder FeLV hatte und trotzdem mit 7 Monaten an FIP
verstarb oder mit einem Jahr völlig unerwartet tot dalag, weil das
Tier ein Loch im Herzen hatte, wer einmal eine Katze hatte, die
kein FIV oder FeLV hatte und trotzdem chronisch krank war an
Diabetes, Rachenseuche ... der weiß, dass einen auch solche
Tiere einen guten Gebrauchten kosten können. Das ist nun mal
so, da beschwert sich niemand.

Unsere FIV-Kater wurden über 10 Jahre alt, Tracy, die negativ war,
mehrfach, ist auch gestorben, allerdings schon mit vier Jahren.
Sie hatte Rachenseuche und eine eosinophile Dermatitis und
Krebs und zum Schluss Nierenversagen und ... Wir mussten sie
mit lächerlichen vier Jahren gehen lassen. Unsere FIV-Kater
überschritten ohne ein Wehwehchen die 10 - Jahre-Grenze.

Denken Sie doch mal drüber nach bitte. Auf Krebs und die tausenden
anderen teils chronischen Erkrankungen kann man nicht testen. Nur
weil es Tests gibt auf FIV und FeLV, weiß man es vorher. Aber ist
deswegen dieses Tierchen weniger wert? Wir meinen nein! Und
dankbar sind diese Katzen allemal, geradeso als wüssten sie,
dass sie die Aussätzigen unter den Katzen sind und diesem einen
Menschen, der sie trotzdem liebt und ihnen ein Zuhause gibt,
ganz besonders viel Liebe zurückgeben möchten.

Möchten Sie nicht dieser eine Mensch sein, der ganz besonders
geliebt wird von seiner Samtpfote? Öffnen Sie Ihr Herz für unsere
positiv getesteten Katzen. Geben Sie ihnen eine Chance! Wir
beraten Sie gern und stehen Ihnen bei Problemen jederzeit zur
Seite.

Text mit freundlicher Genehmigung von Antje Malsch (Katzenzuflucht)

 

 

»FIVis« ...
 

.. wie wir liebevoll unsere FIV-positiven Katzen nennen, lagen  
unserem ehemaligen Teammitglied Corinna sehr am Herzen 
und sie schrieb:

»Vor 4 Jahren fing ich damit an, FIVis aufzunehmen als Pflegestelle
für eine große Katzenschutzorganisation um diese dann weiter
zu vermitteln an Menschen, die damit umgehen können und keine
Angst davor haben. 
Leider sind solche Dosis selten und die meisten
scheuen sich, eine »Aids-Katze« aufzunehmen - aber warum?
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese »positiven«
Katzen die gleiche Lebenserwartung haben wie »negativ-getestete«
Katzen, wenn sie vernünftig gehalten werden, gutes Futter und
Zuwendung bekommen. Ich finde besser wie Antje kann man es nicht
beschreiben. 
Meinen ersten Kater bekam ich im Jahre 1981 als
9-Monate-jungen FIV und Leukose-positiven Kater. Damals hatte
ich noch wenig Ahnung über Katzenkrankheiten und machte mir keine
großen Sorgen. 
Mein »Schwarzer« begleitete mich 18 Jahre und starb
im Jahre 1999 an CNI (Nierenversagen) was mit Leukose und FIV
in diesem Fall nichts zu tun hatte.
Ich möchte hier in Zukunft auch die eine oder andere positive Katze
vorstellen und vielleicht findet sich ja auch der passende Mensch ...
ich würde es mir wünschen.«